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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Orbis

Erste "Olympia" Nachkriegs-Portable,
entstanden während eines Rechtsstreits
um den Namen "Olympia".


Erscheinungsjahr: 1948
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Orbis (1948)   Nächste Maschine>
     



 

Mit zahlreichen Mitarbeitern des Erfurter Olympia-Werks, die nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) aus der Sowjetischen Besatzungszone geflohenen waren, wurde 1946 nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in Bielefeld die Schreibmaschinenfertigung im ehemaligen Marinelager Wilhelmshaven in Roffhausen aufgenommen. Da sowohl das neue westdeutsche Tochterunternehmen der AEG als auch das enteignete Erfurter Werk den bekannten Namen "Olympia" für sich beanspruchten, mußte der Internationale Gerichtshof in Den Haag entscheiden. Bis dahin firmierte das Wilhelmshavener Unternehmen als "Orbis Büromaschinen-Werke GmbH".

Nachdem im Jahr 1949 das Urteil gefällt wurde und dem westdeutschen Werk die Berechtigung zur Führung der Bezeichnung "Olympia" zugesprochen wurde, konnte 1950 die Umbenennung in "Olympia Werke West GmbH" erfolgen. Aus dieser Gesellschaft entstanden schließlich im Juni 1954 die "Olympia Werke AG" Wilhelmshaven, wiederum eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der AEG (Kurzabriß der Olympia-Unternehmensgeschichte siehe unter "Olympia Modell 7"). Das Erfurter Werk wurde umbenannt in "Optima Büromaschinen VEB" und produzierte in der DDR Schreibmaschinen unter der neuen Bezeichnung "Optima" (zur Unternehmensgeschichte der Optima-Werke siehe dort).




 

Als erste neue Schreibmaschine nach dem Neubeginn des Werks in Westdeutschland entstand die nach der damaligen Firmenbezeichnung benannte "Orbis", eine mittelgroße Portable, die sowohl als Reiseschreibmaschine als auch als Büroschreibmaschine für kleinere Betriebe geeignet war.




 
 

Die "Orbis" war eine Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung. Sie hatte eine vierreihige Tastatur; die Umschaltung erfolgte durch Anhebung des Wagens.




 
 

Die Maschine wurde ab Oktober 1948 hergestellt und wurde bereits nach kurzer Zeit, nach der Entscheidung über den Namensstreit in 1949, unter der Bezeichnung "Olympia" (Modell SM 1) verkauft. Die "Olympia SM 1" wurde bis 1950 gebaut und dann von der "Olympia SM 2" und ab 1952 von der "Olympia SM 3" abgelöst.

Der Verkaufspreis der "Orbis" lag anfangs bei etwa 350 Deutsche Mark.




 
Nachfolgemodelle der "Orbis": Wechselnde Firmennamen:
   
Olympia SM 1 ("Modell Orbis", 1949, SN 63973), Farbe Schwarz Orbis Büromaschinenwerke GmbH (Exportversion für Frankreich)
   
   
Olympia SM 2, Farbe Oliv, mit Lederkoffer (ab 1950, SN 347871) Olympia Werke West GmbH "Made in Western Germany"
   
   
Olympia SM 3, Farbe Oliv (ab 1952, SN 732631) Olympia Werke AG "Made in Germany, Western Zone"
   



 
Abbildung unten: Schriften der Olympia "Modell Orbis" aus einem Werbeprospekt um 1949.
 



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Orbis
Technik: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung
Erscheinungsjahr: 1948
Hersteller: Orbis Büromaschinenwerke GmbH, Wilhelmshaven
Konstrukteur:
Seriennummer: 5846
Baujahr:
1949




 
 

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Weitere Olympia-Maschinen:
Schreibmaschinen:
Olympia Modell 7, Olympia (Progress), Olympia SG1, Olympia SM3
Rechenmaschinen: Olympia Modell 132.160
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Quellen: Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; Dingwerth, Die Geschichte der deutschen Schreibmaschinenfabriken, Band 1, Verlag Kunstgrafik Dingwerth GmbH, Delbrück 2008; the typewriter database, www.tw-db.com 2023

(124SX00018-1007-07.10.2007-1007-0608-0124)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1113-2-10097)