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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Mercedes Elektra

Erste Typenhebelmaschine
mit elektrischem Antrieb.

Erscheinungsjahr: 1921

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Mercedes Elektra (ab 1921) Nächste Maschine>
     



 

Die "Mercedes Elektra" gilt als erste vollelektrische Büroschreibmaschine. Sie war das Meisterwerk des Ingenieurs Carl Schlüns, durch dessen Schreibmaschinen die Mercedes Büromaschinen-Werke in Zella-Mehlis in Thüringen bereits weltweit bekannt geworden waren.


Abbildung unten: Mercedes Büromaschinenwerke in Zella-Mehlis in Thüringen um 1920.




 



 

Die "Mercedes Elektra" (Abbildung rechts: Modell 1) war die weltweit erste elektrisch betriebene und im Büro verwendbare Typenhebelmaschine. Zwar wurden andere elektrische Schreibmaschinen bereits früher konstruiert (beispielsweise um 1902 die Typenradmaschine "Blickensderfer Electric"). Diese waren jedoch für den praktischen Gebrauch, insbesondere im Büro ungeeignet oder kamen nicht über das Versuchsstadium hinaus und erlangten daher keine Bedeutung.




 
 

Die "Mercedes Elektra" glich im Aufbau den handbetriebenen Mercedes-Maschinen und arbeitete wie diese mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung. Sie war jedoch an der rechten Seite mit einem Elektromotor versehen, der bereits bei leichtem Anschlag der Tasten die entsprechende Maschinenfunktion ausführte. Dadurch war ein schnelleres, insbesondere aber auch ein kräftesparendes Maschinenschreiben möglich.


Der Elektromotor drehte im Dauerbetrieb eine Antriebswelle in Gestalt einer Zahnwalze im Uhrzeigersinn, die beim Niederdrücken der Tasten die Typenhebelgetriebe erfasste und dadurch den Aufschlag des Typenhebels bewirkte.


Eine Version der Maschine hatte statt eines eigenen Elektromotors eine Riemenscheibe und konnte über eine Transmission von einem externen Motor bzw. von einer Dampfmaschine angetrieben werden.


Auf Wunsch wurde die "Mercedes Elektra" mit automatischem Wagenrücklauf geliefert, der bei Druck der Wagenaufzugtaste "A.T." ausgelöst wurde.




 

Die "Mercedes Elektra" kostete mit einem 24-cm-Wagen ohne automatischem Rücklauf 960 Mark, mit automatischem Rücklauf 1.200 Mark.




 

Bei der hier vorgestellten Maschine handelt es sich um ein späteres Modell. Diese "Elektra" hat bis 1968 ihre Dienste geleistet, zuletzt in der Betriebsleitung des "VEB Umformtechnik Herbert Warnke" in Erfurt, einem "volkseigenen Betrieb" der DDR, der Industriepressen herstellte.




 



 

Zur Unternehmensgeschichte der Mercedes Büromaschinen-Werke siehe unter Mercedes 2.




 
Mercedes Elektra (ab 1921)  
Tastatur mit A.T. für autom. Wagenrücklauf geöffnete Segmentklappe Zugband für autom. Wagenrücklauf (Bildmitte)



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Mercedes Elektra
Technik: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung
Besonderheiten: Elektroantrieb
Erscheinungsjahr: 1921
Hersteller: Mercedes Büromaschinen-Werke AG, Zella-Mehlis
Konstrukteur: Carl Schlüns
Seriennummer: 495872
Baujahr: 1939




 
 

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Weitere Mercerdes-Maschinen:
Mercedes 2, Mercedes 3, Kleine Mercedes, Mercedes Superba, Melitta RK (Rechenmaschine).
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Weitere Maschinen, die auf den Konstrukteur Carl Schlüns zurückgehen:
Mercedes 2, Mercedes 3, Stolzenberg-Fortuna, Fortuna
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Mehr zu Carl Schlüns: > Wikipedia - Carl Schlüns <.
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Quellen: Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; Handbuch der Büro-Maschinen, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin 1928; de.wikipedia.org /wiki / Schreibmaschine 2008; Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Adler, The Writing Machine, Georg Allen & Unwin Ltd., London 1973; Ulbrich, Kleine Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine, Fachbuchverlag GmbH Leipzig 1953; Beeching, Century of the Typewriter, Heinemann, London 1974; Museum der Beschußanstalt, www. beschussanstalt.zella-mehlis.de 2009

(030S300263-ET00037-0605-30.10.2005-0807-0408-0608-0909-0512)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1013-2-8733)