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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Groma

Deutsche Büroschreibmaschine
aus dem Chemnitztal.

Erscheinungsjahr: 1924

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Groma (ab 1924)   Nächste Maschine>
     



 

Der Ingenieur Max Pfau, der zuvor bereits bei Remington, Underwood und zuletzt bei den Wanderer-Werken tätig war, konstruierte die Standard-Schreibmaschine "Groma", die von der Maschinenfabrik G. F. Grosser in Markersdorf (Chemnitztal) im Jahr 1924 auf den Markt gebracht wurde. Das Unternehmen war im Jahr 1872 von zwei Gesellschaftern unter der Firma "Bach & Grosser" gegründet worden und wurde ab 1877 von dem Mitgründer Gustav Friedrich Grosser allein fortgeführt. Die Bezeichnung "Groma" war aus den Anfangsbuchstaben des Fabrikanten Grosser und des Betriebssitzes Markersdorf abgeleitet.




 

G. F. Grosser war 1888 durch der Erfindung des "Schlauchschlosses" für Strickmaschinen bekannt geworden und hatte seither insbesondere Flachstrickmaschinen (Abbildung rechts) produziert.




 
 

Die "Groma" war eine Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung. Sie war mit einer vierreihigen Tastatur mit 45 Tasten und 90 Zeichen ausgestattet. Sie hatte einen weichen Anschlag bei geringem Tastentiefgang, wodurch ein leichtes und flüssiges Schreiben möglich war. Der Wagenrücklauf erfolgte weitgehend geräuschlos.

Der Wagen war kugelgelagert und bei Druck auf einen Auslösehebel mit einem Griff abnehmbar. Beim Aufsetzen des Wagens wurde das Zugband selbsttätig wieder eingehängt. Auch die Maschinenrückseite mit dem Hauptmechanismus war leicht abnehmbar, wodurch die Reinigung und Wartung der Maschine erleichtert wurde. Der Verkaufspreis der "Groma" lag bei 420 Mark.


Es wurde auch ein Modell mit Vorsteckeinrichtung angeboten, das für Durchschreibebuchführungen geeignet war.




 



 

Die Maschinenfabrik G. F. Grosser in Markersdorf (Abbildung rechts) wurde nach dem zweiten Weltkrieg (1939-1945) verstaatlicht und wurde als "VEB Mechanik Groma Markersdorf (Chemnitztal)" zum "Volkseigenen Betrieb" der DDR.




 
 

In der Nachkriegszeit erschienen noch mehrere neue Schreibmaschinenmodelle, so die "Gromina" und die "Kolibri". Im Jahr 1962 wurde die Produktion von Schreibmaschinen eingestellt. Hergestellt wurden anschließend nur noch Buchungs- und Saldiermaschinen.

Im Jahr 1969 wurde Groma dem "VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt" (Buma) im "Kombinat Zentronik" angegliedert, das später zum großen DDR-Computerhersteller wurde.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Computerproduktion 1990 zunächst von der neu gegründeten "Ascota AG Chemnitz" fortgesetzt. Im Jahr 1993 kam es zum Konkurs und zur Betriebsschließung.




 
Groma (ab 1924)    
Walzenstechknopf Tastatur Händlerschild



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Groma
Technik: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag u. einfacher Umschaltung
Erscheinungsjahr: 1924
Hersteller: Maschinenfabrik G.F. Grosser, Markersdorf
Konstrukteur: Max Pfau
Seriennummer: 100496
Baujahr: 1930



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Weitere Groma-Maschinen:
Klein-Groma Kriegsaufmachung, Klein-Groma hebräisch, Kolibri
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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; Handbuch der Büro-Maschinen, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin 1928; Virtuelles Deutsches Strumpf Museum, www.deutsches-strumpfmuseum.de 2006; Ulbrich, Kleine Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine, Fachbuchverlag GmbH Leipzig 1953; Dingwerth, Historische Schreibmaschinen, Battenberg Verlag, Regenstauf 2008

(057S200031-0206-27.02.2006-0406-0409-0916)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1013-5-13976)