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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK" |
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Remington 2
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Erste in größerer Anzahl hergestellte Tastaturschreibmaschine.
Erscheinungsjahr: 1878 >>
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Die Nähmaschinen- und Gewehrfabrik E. Remington & Sons in Ilion, NY, die sich zuvor insbesondere durch die Erfindung des Hinterladers einen Namen gemacht hatte, begann im Jahr 1873 unter Philo Remington (1816-1889) (Abbildung rechts) als weltweit erstes Unternehmen mit der fabrikmäßigen Produktion von Schreibmaschinen.
Die "Remington" ging zurück auf eine Erfindung von Sholes & Glidden, die von Mitarbeitern von Remington verbessert und fabrikationsreif gemacht wurde.
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Zu nennen sind in diesem Zusammenhang insbesondere William K. Jenne, Jefferson M. Clough und Byron A. Brooks, der später seine eigene Schreibmaschine herausbrachte. Auch andere Mitarbeiter von Remington, wie Yost und Barron nutzten ihr bei Remington erworbenes Wissen und ihre Erfahrung später zur Konstruktion anderer Schreibmaschinen.
Die ersten von Remington gebauten Schreibmaschinen, die ab 1874 verkauften "Sholes & Glidden Typewriter", sahen aus wie Nähmaschinen und waren mit einem Pedal zur Betätigung des Wagenrücklaufs versehen. Unter dem Namen "Remington" wurden die ersten Schreibmaschinen im Jahr 1877 verkauft. Die Schreibmaschinenproduktion wurde später auf eine eigene Gesellschaft, die "Remington Typewriter Company" ausgelagert.
Abbildung unten: Remington Typewriter Company, Ilion, NY
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Die "Remington 2" war die erste Tastaturschreibmaschine, die, beginnend im Jahr 1878, in größerer Stückzahl gebaut wurde. Sie war als Unteraufschlagmaschine konstruiert und hatte eine vierreihige "Halbtastatur", d.h. mit jeder Taste konnten zwei verschiedene Zeichen zu Papier gebracht werden. Dies wurde durch die von Remington erfundene Umschaltung ermöglicht. Man hatte erstmals jeden Typenträger mit zwei Zeichen versehen und den Wagen auch nach hinten verschiebbar gemacht. Bei Betätigung der Umschaltung wurde der Wagen nach hinten gerückt, wodurch die Großbuchstaben zum Abdruck gelangten.
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Die Schriftzeichen wurden von kreisförmig angeordneten Schwinghebeln von unten an die Walze geschlagen, wodurch die Schrift nicht sofort sichtbar war ("Blindschriftmaschine"). Um das Geschriebene sehen zu können, mußte der klappbare Wagen angehoben werden, was damals allerdings allgemein nicht als störend empfunden wurde (vgl. Abbildung rechts).
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Die "Remington 2" hatte eine durchgehende Andruckrolle aus Holz, die mittels zweier Gummibänder das Papier von hinten und von unten an die Schreibwalze drückte. Spätestens beim Einspannen des Papiers fällt auf, daß noch keine Walzendrehknöpfe vorhanden waren. Das Papier mußte somit allein durch Betätigung des Zeilenschalthebels eingeführt und in Schreibposition gebracht werden.
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Das untere Tastaturgestänge der "Remington 2" war -auch wegen des geringeren Gewichts- aus Holz gefertigt. Der Verkaufspreis der Maschine lag anfangs bei 150 Dollar und ermäßigte sich bis zum Ende der Produktionszeit 1891 auf 90 Dollar.
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Remington 2 (ab 1878) |
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Holztastenhebel Maschinenunterseite |
Rückseite |
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Maschinendaten: Bezeichnung: Remington 2 Technik: Typenhebelmaschine mit Unteraufschlag und einfacher Umschaltung Besonderheiten: Tastaturhebel aus Holz Erscheinungsjahr: 1878 Hersteller: Remington Typewriter Company, Ilion, NY, USA Konstrukteure: Grundlage: Sholes, Glidden, Soulé; Jenne, Clough, Brooks Seriennummer: 34485 Baujahr: 1888
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- - - Weitere von Remington hergestellte Schreibmaschinen: Sholes & Glidden, Sholes & Glidden (modernisierte Version), Remington 7, Remington Portable - - -
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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979
(122S500342-0807-06.09.2007-0907-0508-0112-0512)
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- Sammlung Arnold Betzwieser -
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(1113-4-1221)
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