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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Hermes Baby

Berühmt gewordene flache
schweizer Kleinschreibmaschine.

Erscheinungsjahr: 1935

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Hermes Baby (ab 1935)   Nächste Maschine>
     



 

Die Paillard-Werke in Yverdon in der Schweiz brachten im Jahr 1935 eine interessante Kleinschreibmaschine heraus, die berühmt wurde. Konstrukteur dieses späteren Kultobjekts war Giuseppe Prezioso.

Die kleine Portable, genannt "Hermes Baby", war besonders leicht und flach gebaut. Sie war in einem kleinen Metallkoffer untergebracht und konnte problemlos auf Reisen mitgenommen werden. Inclusive Metallkoffer wog sie weniger als 4 Kilogramm. Der Verkaufspreis der Maschine lag anfangs bei 165 Franken.




 



 

Die "Hermes Baby" wurde zur legendären Schreibmaschine und quasi zum Laptop der 1950er Jahre. Insbesondere für Journalisten, Schriftsteller, Drehbuchautoren und Diplomaten wurde sie zum ständigen Begleiter und unentbehrlichen Hilfsmittel.

Schliesslich wurde die "Hermes Baby" selbst Gegenstand der Literatur. So verewigte sie Max Frisch in seinem Roman "Homo faber. Ein Bericht" (Suhrkamp Frankfurt 1954) als festen Bezugspunkt seiner Titelfigur und Dieter Meier schrieb über sie das Buch "Hermes Baby. Geschichten und Essays" (Ammann Zürich 2006).




 



 

Abbildung oben: Getriebe der "Hermes Baby".


Die "Hermes Baby" wurde in mehreren Ausführungen bis 1973 hergestellt, zuletzt auch in einer Fabrik in Säckingen in Deutschland.




 
1937 (SN 106490, US-Tastatur) :  
1940 (SN 204499, deutsche Tastatur, ausklappbarer Zeilenschalter) :  
   



 



 

Die "Hermes Baby" wurde in Deutschland auch über den Versandhandel vertrieben. (Abbildung oben: Werbekarte eines deutschen Großversandhauses für eine "Hermes Baby" aus den 1960er Jahren.)

Technische Merkmale: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag, einfacher Umschaltung und vierreihiger Tastatur.




 



 

Die Paillard-Werke in Yverdon in der Schweiz waren im Jahr 1814 von Moїse Paillard als Uhrenmanufaktur gegründet worden. Im Lauf der Zeit stellte Paillard neben Uhren auch Phonographen, Grammophone, Metronome und weitere tontechnische Geräte her. Hinzu kamen Rechenmaschinen und - ab 1914 - "Hermes"-Schreibmaschinen. Das Unternehmen zählte mittlererweile mehr als 1.000 Mitarbeiter. Ab 1930 entwickelte Paillard Filmkameras, die unter der Marke "Bolex" weltbekannt wurden. Mitte der 1960er Jahre beschäftigte "Paillard-Bolex" in Yverdon und Sainte-Croix 6.000 Mitarbeiter und gehörte zu den renommiertesten Unternehmen seiner Branche. Als 1965 Kodak die Super-8-Filmkassette auf den Markt brachte und sich neue Kameras durchsetzten, verpasste Paillard-Bolex technisch den Anschluss und wurde schliesslich 1974 vom österreichischen Filmgerätehersteller Eumig aufgekauft, der 1982 in Konkurs ging.




 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Hermes Baby
Technik: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung
Besonderheiten: Flache Kleinschreibmaschine im Blechkoffer
Erscheinungsjahr: 1935
Hersteller: Paillard S.A., Yverdon, Schweiz
Konstrukteur: Giuseppe Prezioso
Seriennummer: 106490
Baujahr: 1937


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Weitere Hermes-Maschinen: Ruf
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Quellen: Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; the typewriter database, www.tw-db.com 2007; Champiche, www.collection-machineaecrire-campiche-hermes.ch 2008; Sommeregger, typewriters.ch 2019

(103S200087-1119-05.11.2019-1219)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1013-1-10387)