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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Lambert

Ausgefallene Eintastermaschine
mit Tastring und doppelter Umschaltung.

Erscheinungsjahr: 1896

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Lambert (ab 1896)   Nächste Maschine>
     



 

Erfinder und Namensgeber der "Lambert" war Frank Lambert, ein französischer Einwanderer in Brooklyn, New York, USA. Er gründete in New York die Lambert Typewriter Company, die die Maschine in den USA herstellte und auf den Markt brachte.

Für Europa wurde die "Lambert" später von der Gramophone and Typewriter Ltd. in London produziert. Schließlich wurde die Maschine dann auch - wie das hier vorgestellte Exemplar - in Frankreich, dem Heimatland ihres Erfinders in Dieppe von Sidney Hebert für den französichen Markt gebaut. Während die "Lambert" in Deutschland bald wieder von der Bildfläche verschwand, war sie in Frankreich sehr beliebt und wurde gerne benutzt.

Die "Lambert" hatte keine herkömmlichen Tasten, sondern einen Tastring mit 28 erhabenen, in zwei Reihen kreisförmig angebrachten, feststehenden Tastköpfen. Mittels doppelter Umschaltung konnten 84 verschiedene Zeichen geschrieben werden. Die Umschaltung erfolgte mit einem Hebel, der auf der linken Seite der Druckvorrichtung angebracht war und in drei verschiedene Positionen gestellt werden konnte (Großbuchstaben, Kleinbuchstaben und Zeichen).

Obwohl sie nicht so aussah, zählte die "Lampert" zu den Eintastermaschinen. In der Mitte des Rings befand sich die Zwischenraumtaste (Leertaste). Unterhalb des Rings befand sich in dessen Verlängerung als "Typenplatte" ein runder, gewölbter Typenträger aus Hartgummi. Die Druckvorrichtung war in der Mitte über der Walze auf einem Kugelgelenk gelagert. Zum Einspannen des Papiers konnte sie hochgeklappt werden.




 



 

Das Papier wurde bei der "Lambert" mit einer in der Walze integrierten Schiene auf der Walze festgeklemmt und nicht wie meist üblich nach hinten weitertransportiert, sondern auf der Walze aufgerollt. Nach Beschreiben des Blattes wurde es wieder abgerollt und nach vorn entnommen.




 
 

Beim Druck auf einen Tastkopf kippte die Druckvorrichtung auf die entsprechende Seite, wodurch die gewählte Type in Druckposition gebracht und mit einem Stift im Fuß der Druckvorrichtung fixiert wurde. Der anschließende Druck des Schriftzeichens erfolgte nicht wie bei anderen Maschinen meist üblich auf der Papierwalze, sondern davor auf einem kleinen Amboß, der sich in der Mitte der Papierauflage befand (Oberaufschlag).

Eingefärbt wurden die Typen bei jeder Bewegung des Typenträgers durch ein rundes Farbkissen, das am Druckpunkt in der Mitte eine Aussparung hatte.

Die "Lambert" wurde in Deutschland zunächst für 150 Mark, dann für 100 Mark verkauft. In Frankreich kostete sie 175 Franc. In den USA, dem Ursprungsland der "Lambert", wurden auch einige wenige Maschinen unter der Bezeichnung "Butler" verkauft.




 
Lambert (ab 1896)    
Seitenansicht Druckvorrichtung hochgeklappt Rückseite
     
     
Tastring, Umschalthebel Tastring (Mitte Leertaste) Typenträger, Farbkissen



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Lambert
Technik: Tastring, Typenplatte, Oberaufschlag, doppelte Umschaltung
Erscheinungsjahr: 1896
Hersteller: Sidney Hebert, Dieppe, Frankreich
Konstrukteur: Frank Lambert
Seriennummer: 6150


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Quellen: Müller, Schreibmaschinen und Schriften-Vervielfältigung, Verlag der Papier-Zeitung, Berlin 1900; Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Dingwerth, Historische Schreibmaschinen, Verlag Dingwerth, Verl 1993

(067S600840-0506-05.05.2006-0307-0907-0916)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1013-1-9683)