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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Geniatus

Kleine deutsche Zeigermaschine
aus den 1920er Jahren,
deren Herkunft lange Zeit rätselhaft war.

Erscheinungsjahr: 1924
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Geniatus (ab 1924)   Nächste Maschine>
     



 

Diese unscheinbare kleine und leichte Zeigermaschine kam in den 1920er Jahren auf den Markt. Zum Teil wird 1924, zum Teil auch 1928 als erstes Baujahr genannt. Zum Hersteller der "Geniatus" (lat. "freundlich") ist in "Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte" (Martin, 5. Aufl. 1934) zu lesen: "Sie ist ein deutsches Fabrikat, doch ist dem Verfasser die Adresse des Fabrikanten nicht bekannt."

Überwiegend wird in der Literatur die Gundka-Werk GmbH in Brandenburg als Hersteller der "Geniatus" angegeben, da manche Maschinen unter der Bezeichnung "Geka", den Anfangslauten der Gesellschafter der "Gundka" verkauft worden sein sollen. Dieser Rückschluß auf den Hersteller ist jedoch nicht zutreffend.

In Wirklichkeit wurde die "Geniatus" von der Gustav Tietze AG in Leipzig gebaut, die Stempel, Motorenteile und insbesondere auch den gleichnamigen "Geniatus"-Spielzeugbaukasten produzierte und die bereits im Jahr 1910 die Schreibmaschine "Victoria" herausgebracht hatte.




 



 

Die "Geniatus" hatte eine einzige Schreibtaste, eine Leertaste und zwei Umschalttasten (für Großbuchstaben und für Zeichen). Mit ihrer Hilfe konnten insgesamt 90 verschiedene Zeichen geschrieben werden.

Die Schriftzeichen der "Geniatus" befanden sich in drei Reihen auf einem einfachen Gummi-Typenband, das auf einem halbkreisförmigen Metallträger ("Schiffchen") auf einem Anschlaghebel angebracht war und vor dem Aufschlagpunkt über eine Führungsrolle lief.




 



 

Das gewünschte Zeichen wurde mit einem unterhalb der Anschlagtaste befindlichen Zeiger auf einer halbkreisförmigen Skala ausgewählt. Beim Drücken der Anschlagtaste, ggf. zusammen mit einer Umschalttaste, wurde das Typenband über der vor dem Schiffchen angebrachten Rolle in der entsprechenden Position fixiert und das gewählte Schriftzeichen von vorn an die Walze geschlagen (Vorderaufschlag).

Die "Geniatus" wurde in einem leichten Pappkoffer geliefert, in dem sie transportiert werden konnte.

Ein schnelles Schreiben war mit der "Geniatus" nicht möglich. Sie wurde (auch unter anderen Bezeichnungen wie "Business", "Famos", "Gloria" und, wenn man diesbezüglichen Literaturangaben folgt, auch unter dem bereits oben genannten Namen "Geka") als "Versand- und Hausierartikel" (Martin) für 30 Reichsmark verkauft.




 
Geniatus (ab 1924)    
Typenband, Umschalt-tasten (grün u. rot) Zeichenskala mit Zeiger u. Schreibtaste (schwarz) Schiffchen mit Typenband
     
     
     



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Geniatus
Technik: Zeigerschreibmaschine mit Typenschiffchen, Vorderaufschlag
Erscheinungsjahr: 1924
Hersteller: Gustav Tietze AG, Leipzig
Seriennummer: 16046


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Weitere von der Gustav Tietze AG hergestellte Schreibmaschinen:
Victoria, Aktiv
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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Dingwerth, Historische Schreibmaschinen, Verlag Dingwerth, Verl 1993; Adler, The Writing Machine, Georg Allen & Unwin Ltd., London 1973; Russo, Mechanical Typewriters, Schiffer Publishing Ltd., Atglen, PA 2002; Rüscher, Historische Bürowelt Nr. 8, 2004

(003S400393-0904-13.05.2005-0505-1206-0208-1008-0213-0515)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(0213-3-9610)