Sie sind hier: Aktuelles Ausstellung Schreibmaschinen  
 AUSSTELLUNG
Schreibmaschinen
Hinweise
- Auswahl A - Z
Rechenmaschinen
- Auswahl A - Z
 AKTUELLES
Monats-Info
Tagesmeldungen
Einzelthemen
Ausstellung
Download
Schmunzelecke

KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Stoewer 4

Frühe "Stoewer" Maschine,
die nicht lange auf dem Markt war.

Erscheinungsjahr: 1907

>>




 
 



 
Stoewer 4 (ab 1907)   Nächste Maschine>
     



 

Hersteller der "Stoewer" war die "Nähmaschinen- und Fahrräder-Fabrik Bernhard Stoewer A.G." in Stettin. Die Gesellschaft ging zurück auf Bernhard Stoewer (1834-1908, siehe Abbildung rechts), der im Jahr 1858 in Stettin eine Reparaturwerkstatt eröffnet hatte und noch im selben Jahr mit drei Mechanikern und einem Lehrling mit der Herstellung von Nähmaschinen begann.




 
 

Im Jahr 1893, als bereits mehr als 1.000 Mitarbeiter Nähmaschinen bauten, wurde als weiterer Geschäftszweig die Fahrradproduktion hinzugenommen. Infolge eines Absatzrückgangs bei Fahrrädern begann Stoewer um 1900 mit der Vorbereitung zum Bau von Schreibmaschinen. Paul Grützmann, der bereits die "Kanzler" konstruiert hatte und der jetzt bei Stoewer tätig war (später konstruierte Grützmann auch noch die "Triumph"), baute zunächst mehrere Versuchsmodelle. Im März 1903 kam die erste "Stoewer" auf den Markt.




 

Die im Jahr 1907 erschienene "Stoewer 4" - in der Werbung auch als "Strapazier-Modell 4" bezeichnet - war eine Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung. Sie hatte eine vierreihige Standardtastatur mit 45 Tasten für 90 Zeichen. Es war lediglich eine einzige Umschalttaste vorhanden, die sich links der Leertaste befand. Die Typenhebel der "Stoewer 4" waren ähnlich wie die Typenhebel der "Underwood" konstruiert.




 

Die Stoewer Modelle 3 und 4 hatten eine geschlossene Front, die zur Reinigung und zur Wartung der Typenhebel über die Tastatur heruntergeklappt werden konnte.
(Abbildung rechts: Stoewer 4 mit geöffneter Frontklappe.)




 
 

Die "Stoewer 4" wurde nicht sehr lange gebaut. Insgesamt wurden bis Anfang 1909 von diesem Modell etwa 6.000 Maschinen verkauft. Der Preis für die Maschine lag bei 375 Mark. Die "Stoewer 4" wurde von dem Modell 5, der "Stoewer Record" abgelöst, mit der Stoewer im Jahr 1909 der Durchbruch auf dem Schreibmaschinenmarkt gelang.

Stoewer-Schreibmaschinen wurden auch im Ausland verkauft, wie die rechts abgebildete Werbeanzeige aus einer französischen Zeitung des Jahres 1907 beweist.




 
 



 

Nach dem ersten Weltkrieg (1914-1918) in der Zeit der Weltwirtschaftskrise sank der Absatz in allen Produktionsbereichen (Nähmaschinen, Fahrräder und Schreibmaschinen) rapide. Die Gesellschaft war nicht in der Lage, die Krise zu überstehen. Im Jahr 1930 wurde die Liquidation eingeleitet, nach deren Abschluss die Gesellschaft im Jahr 1933 erlosch.




 
 

Die Schreibmaschinenproduktion wurde teilweise von Rheinmetall in Sömmerda in Thüringen übernommen.




 

Ein zweites von Bernhard Stoewer bereits 1896 gegründetes Unternehmen, das "Stettiner Eisenwerk Bernhard Stoewer sen.", das ab 1899 von seinen Söhnen Bernhard jun. und Emil Stoewer als "Gebrüder Stoewer, Fabrik für Motorfahrzeuge" fortgeführt wurde und ab 1916 als "Stoewer-Werke Aktiengesellschaft, vormals Gebrüder Stoewer" firmierte, produzierte noch bis 1945 in Stettin "Stoewer"-Automobile.




 
 
     



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Stoewer 4
Technik: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag u. einfacher Umschaltung
Erscheinungsjahr: 1907
Hersteller: Nähmaschinen- und Fahrräder-Fabrik Bernhard Stoewer A.G., Stettin
Konstrukteur: Paul Grützmann
Seriennummer: 8046
Baujahr: 1908




 
 

- - -
Weitere Stoewer-Schreibmaschinen: Stoewer Elite, Stoewer Record
- - -
Weitere Maschinen des Konstrukteurs Paul Grützmann:
Kanzler 1b, Kanzler IV, Stoewer Elite, Stoewer Record, Triumph.
- - -


Nächste Maschine>

Übersicht Schreibmaschinen >




 

Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; Dingwerth, Historische Schreibmaschinen, Verlag Dingwerth, Verl 1993; Dingwerth, Die Geschichte der deutschen Schreibmaschinenfabriken, Band 1, Verlag Kunstgrafik Dingwerth GmbH, Delbrück 2008; Stoewer-Zentrum Wald-Michelbach, www.stoewer-museum.de 2009

(143S100465-0209-01.02.2009-0409-0110)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1113-2-8347)