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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Secor 1

Seltene amerikanische Typenhebelmaschine.
Nachfolgerin der "Williams".


Erscheinungsjahr: 1906
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Secor 1 (ab 1906)   Nächste Maschine>
     



 

Die "Secor Standard Visible Writing and Billing Machine", kurz "Secor", war die Nachfolgemaschine der "Williams". Ihr Konstrukteur und Namensgeber, Jerome B. Secor, war Mitarbeiter der Williams Typewriter Company in Derby, Conn., USA. Er vollzog mit seiner Konstruktion, an der er ab 1901 arbeitete, den Übergang von dem seit 1891 von Williams vertriebenen "Grashüpfer"-Modell zum zeitgemäßen Underwood-Typ mit Vorderaufschlag. Hergestellt wurde die neue Maschine von der Secor Typewriter Company in der ehemaligen Williams-Fabrik in Derby, Connecticut. Das hier vorgestellte Modell 1 der "Secor" kam 1906 (nach anderer Ansicht 1911) auf den Markt.




 

Die "Secor 1" hatte eine vierreihige Universaltastatur mit 42 Tasten, mit denen mittels einfacher Umschaltung 84 verschiedene Zeichen geschrieben werden konnten. Es konnte ein zweifarbiges Farbband verwendet werden. Die Auswahl der Farbe erfolgte mittels einer rechts oberhalb der Tastatur angebrachten Doppeltaste (Abbildung rechts).




 
 

An der Frontseite links befand sich eine bogenförmige Einstellskala mit einer verschiebbaren Taste, mit der mit der Fingerkuppe der Dezimaltabulator der Maschine ausgelöst werden konnte (Abbildung rechts). Die Stop-Positionen wurden mit Steckreitern an einer Zahnstange eingestellt, die sich vorn unterhalb der Walze befand.




 
 

Antrieb und Schaltwerk der "Secor" konnten an der Rückseite der Maschine mit wenigen Handgriffen herausgenommen werden, was die Wartung und Reinigung der Maschine erleichterte (Abbildungen rechts und unten).




 
 



 

Im Jahr 1908 (nach anderer Ansicht 1914) kam das Modell 2 heraus. Zuweilen ist auch noch von einem Modell 3 die Rede, für dessen Existenz es allerdings soweit ersichtlich bisher keinen Nachweis gibt. Insgesamt wurden max. etwa 7.000 Maschinen hergestellt. Offizielle Produktionszahlen gibt es nicht mehr. Nach dem Seriennummernverzeichnis von Thomas Fürtig liegt die Anzahl hergestellter "Secor 1" etwa zwischen 2.800 und 5.200 Stück während sich bei der "Secor 2" eine Eingrenzung auf eine Anzahl zwischen etwa 900 und 2.000 Stück vornehmen läßt.

Bereits nach wenigen Jahren (um 1914-1916) wurde die Herstellung der "Secor" eingestellt, da offenbar die Produktionskosten im Verhältnis zum eher bescheidenen Absatz zu hoch waren. Während des Ersten Weltkriegs, im Jahr 1916, wurde das Williams-Fabrikgrundstück an eine Munitionsfabrik verkauft und zur Herstellung von Kartuschen genutzt. In 1924 wurden die Patente der "Secor" in Zeitungen öffentlich zum Kauf angeboten.


Die hier gezeigte "Secor 1" hat eine deutsche Tastatur mit der Tastenfolge
"Q W E R T Z" und mit den Umlauten "ä ö ü". Sie war in Österreich in Gebrauch und wurde dort von ihrem damaligen Besitzer in Wien noch bis in die 1970er Jahre benutzt.




 
Secor 1 (ab 1906)    
     



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Secor Standard Visible Writing and Billing Machine (Modell 1)
Technik: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung
Besonderheiten: Eintaster-Dezimaltabulator
Erscheinungsjahr: 1906 (?)
Hersteller: Secor Typewriter Company, Derby, Conn., USA
Konstrukteur: Jerome B. Secor
Seriennummer: B 3892




 

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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; The Typewriter History & Encyclopedia, Typewriter Topics, New York 1923; Russo, Mechanical Typewriters, Schiffer Publishing Ltd., Atglen, PA 2002; the typewriter database, www.tw-db.com 2007; Archiv Thomas Fürtig, Bamberg 2007

(128SX00619-1107-20.11.2007-1207)






 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1113-2-7090)