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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK" |
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Olivetti M 20
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Typenhebelmaschine des weltbekannten italienischen Büromaschinenherstellers.
Erscheinungsjahr: 1920 >>
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Die "Olivetti" war benannt nach ihrem Konstrukteur Camillo Olivetti (Abbildung rechts), dessen Unternehmen "Ing. C. Olivetti & Co." die Maschine in Ivrea, Italien hergestellte. Olivetti hatte in Turin das Polytechnikum absolviert und danach ab 1892 einige Jahre in den USA gelebt, wo er ab 1896 elektrische Apparate baute.
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Im Jahr 1906 kehrte Olivetti in seine Heimat zurück, gründete in Ivrea bei Turin sein Unternehmen und begann 1908 mit der Konstruktion von Schreibmaschinen.
Die erste "Olivetti" Schreibmaschine ("M 1") kam 1911 auf den Markt. Das überarbeitete Modell 20 ("M 20") erschien im Jahr 1920.
Die "Olivetti M 20" war eine Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung. Sie hatte eine vierreihige Tastatur mit 43 Tasten, mit denen 86 verschiedene Schriftzeichen geschrieben werden konnten. Die Buchstabenreihenfolge entsprach nicht in vollem Umfang der geläufigen Unversaltastatur.
Abbildung unten: Tastatur der Schreibmaschine "Olivetti M 20".
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Die Umschaltung von Klein- auf Großbuchstaben und Ziffern geschah durch Senkung des Typenkorbs (Segmentumschaltung). Bemerkenswert ist die ungewöhnliche Lage der Rücktaste, die links oberhalb des Tastenfelds positioniert war (Abbildung rechts).
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Die Maschine hatte einen Gummipuffer, der sich bei erreichen des rechten Rands vor die Typenhebelführung schob und damit das Weiterschreiben verhinderte (Abbildung rechts).
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Die "Olivetti" war die erste bedeutende italienische Schreibmaschine. Sie wurde nicht nur in Italien, sondern auch im Ausland verkauft. Mit einer Walzenbreite von 27,4 cm kostete die "Olivetti M 20" 2.500 Lire, mit Dezimaltabulator 2.700 Lire.
Abbildung unten: Olivetti Fabrikgebäude in Ivrea um 1910
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Das von Camillo Olivetti gegründete Unternehmen wurde von dessen Sohn Adriano Olivetti weiterentwickelt, im Jahr 1932 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und wurde in den folgenden Jahren zu einem führenden Büromaschinenhersteller von weltweiter Bedeutung, der insbesondere Schreibmaschinen, Rechenmaschinen, Buchungsmaschinen und schließlich auch Bürocomputer produzierte. Olivetti übernahm im Lauf der Zeit andere bekannte Unternehmen der Branche, so 1959 den amerikanischen Schreibmaschinenproduzenten Underwood und 1986 den deutschen Büromaschinenhersteller Triumph-Adler, der von Olivetti 1994 an eine Investorengruppe aus Banken und Privatpersonen weiterverkauft wurde.
Ein im Jahr 1981 herausgebrachter Mikrocomputer von Olivetti erhielt - wie die Schreibmaschine aus dem Jahr 1920 - ebenfalls die Bezeichnung "M 20".
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Abbildung rechts: Mikrocomputer "Olivetti M 20" (erschienen 1981) mit zwei Diskettenlaufwerken, ohne Festplatte (wahlweise mit eine Diskettenlaufwerk und einer 10 MB-Festplatte), Monochrom-Bildschirm, Prozessor Z8001 oder 8086 (4 MHz), Speicher 160 KB RAM, Betriebssystem "PCOS 2.0", Verkaufspreis ca. 10.000 DM.
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1999 erwarb die Bell S.A. aus Luxemburg einen Mehrheitsanteil an Olivetti, um ihn bereits zwei Jahre später an ein Konsortium, an dem Pirelli mit 60 % und Edizioni Holding, einer Tochter des italienischen Bekleidungskonzerns Benetton, mit 40 % beteiligt waren, zu verkaufen. Der ursprüngliche Büromaschinenhersteller wurde in zahlreiche operative Unternehmen aufgegliedert, deren wichtigste Sparten heute in den Bereichen der Telekommunikation und Informationstechnologie liegen. Im Jahr 2001 beteiligte sich Olivetti an Telecom Italia und wurde anschließend 2003 mit Telecom Italia fusioniert. Lediglich die "Olivetti Tecnost" erinnert heute noch an den Namen des traditionsreichen Unternehmens.
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Olivetti M 20 (ab 1920) |
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Farbwahltasten (blau/rot), Feststelltaste für Umschaltung (Pfeil) |
Rückseite |
Wagenzugwerk, Patente |
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Maschinendaten: Bezeichnung: Olivetti M 20 Technik: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung Erscheinungsjahr: 1920 Hersteller: Ing. C. Olivetti & Co., Ivrea, Italien Konstrukteur: Camillo Olivetti Seriennummer: 24 19346 Baujahr: 1924
- - - Weitere Maschinen von Olivetti: Valentine - - -
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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; Handbuch der Büro-Maschinen, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin 1928; Internetseite www.olivettitecnost.de 2006
(072S200201-0706-20.07.2006-0107-0408-1109)
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- Sammlung Arnold Betzwieser -
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(1113-1-11916)
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