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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

IBM Standard AA

Schwere elektrische Schreibmaschine,
die nach dem Zweiten Weltkrieg
von IBM Deutschland hergestellt wurde.

Erscheinungsjahr: 1955
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Bereits im Jahr 1930 hatte der heutige Computerriese IBM eine elektrische Schreibmaschine, die "IBM Modell 01", herausgebracht, gefolgt im Jahr 1946 von der "IBM Modell 04". Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam eine neue IBM-Maschine auf den Markt. In den USA erschien im Jahr 1949 das "Modell A". Die "IBM Standard AA", die im wesentlichen dem US-Modell A glich, wurde ab 1955 von der "IBM Deutschland - Internationale Büro Maschinen Gesellschaft m.b.H." in Stuttgart/Sindelfingen in Deutschland hergestellt.

Die "IBM Standard AA" war eine elektrisch angetriebene Typenhebel-Maschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung. Sie hatte eine vierreihige Tastatur mit 44 Tasten mit 88 Zeichen. Die Umschaltung erfolgte durch Senkung des Typenkorbs (Segmentumschaltung). Die Maschine war mit einem Setztabulator ausgestattet, der mittels zweier Schalter an der rechten Frontseite gesetzt und gelöscht werden konnte.

Den Antrieb besorgte ein 220-Volt-Elektromotor. Bereits eine leichte Tastenberührung genügte, um den Schreibvorgang auszulösen. Auch das Farbband konnte durch Drücken einer in der Nähe der linken Farbbandspule befindlichen Taste automatisch umgespult werden.

Bei der hier vorgestellten "IBM Standard AA" handelt es sich um das Modell 12. Diese Ausführung war mit einem breiten Wagen ausgestattet, mit dem Papier bis zu einer Breite von 36 cm, also breiter als Format DIN A 4 quer, geschrieben werden konnte.

Maschinen des Typs "IBM Standard AA" wurden bis 1959 in Deutschland gebaut. Der Verkaufspreis lag bei 1.800 DM.




 
IBM Standard AA    
     



 




 
 

Die International Business Machines Corporation (IBM) ist eines der ältesten IT-Unternehmen. Firmensitz ist Armonk im US-Bundesstaat New York.

Im Jahr 1896 hatte der deutschstämmige Amerikaner Herman Hollerith, der Erfinder der Lochkartenmaschine (nach ihrem Erfinder auch "Hollerith-Maschine" genannt), die "Tabulating Machine Company" gegründet, aus der 1911 die "Computing Tabulating Recording Company" (CTR) entstand. Im Jahr 1924 erfolgte dann die Umfirmierung in "International Business Machines Corporation" (IBM).

In Deutschland begann die Geschichte der IBM im Jahr 1910 in Berlin mit der Gründung der "Deutschen Hollerith-Maschinen-Gesellschaft mbH" (DEHOMAG), die dann 1949 in "Internationale Büro-Maschinen Gesellschaft mbH" (IBM) und 1971 in "IBM Deutschland GmbH" (Sitz Stuttgart) umbenannt wurde.




 

In der Unternehmensspare "Schreibmaschinen" trat IBM auf der Hannovermesse 1962 mit einer neuartigen vollelektrischen Schreibmaschine, der "IBM Selectric" ("IBM 72") hervor (Abbildung rechts).




 
 

Die neue Maschine war mit einem Universaltypenträger, genannt Kugelkopf, ausgestattet. Damit begann die Abkehr von der Typenhebelmaschine und die Hinwendung zum Kugelkopf. Diese Schreibtechnik war allerdings nicht völlig neu, sondern letztlich eine Weiterentwicklung des bereits bei frühen Schreibmaschinen eingesetzten Typenrads. Eine wesentliche Neuerung gegenüber herkömmlichen Schreibmaschinen war ferner, daß die "IBM Selectric" keinen beweglichen Wagen mehr besaß. Statt dessen glitt der Kugelkopf während des Schreibens ohne Erschütterung vor der Walze von links nach rechts, um dann nach Beschreiben einer Zeile mit hoher Geschwindigkeit nahezu geräuschlos an den linken Rand zurückzukehren. Diese Schreibtechnik wurde später auch bei Computerdruckern angewendet.


Auf dem Gebiet der Datenerfassung und Auswertung mittels Lochkarten hatte IBM weltweit eine monopolartige Stellung erlangt. Ab den 1950er Jahren entwickelte IBM erste Computer mit Magnetplatten- und Trommelspeicher, die damals enorme Ausmaße hatten. Im Jahr 1964 kam die neue Großrechnergeneration S/360 heraus. Das erste Betriebssystem dazu war OS/360. 1975 folgte mit dem IBM 5100 der erste "tragbare" Computer (Gewicht 25 Kilogramm, 16 KB RAM, Betriebssystem BASIC, Bandspeicher, Preis 9.000 US-Dollar). 1981 kam der erste IBM Personalcomputer auf den Markt, zahlreiche PCs, aber auch zahlreiche Mitbewerber folgten. Bis 2004 betrieb IBM das Geschäft mit PCs, dann wurde die PC-Sparte für 1,75 Mrd. US-Dollar an den chinesischen Computerhersteller Lenovo verkauft.




 

Abbildung rechts: IBM Personalcomputer, wie er ab Ende der 1980er Jahre in zahlreichen Betrieben verwendet wurde. Der hier abgebildete "Desktop-PC" IBM PS/2 Modell 30286 (8530) mit Intel 80286 Prozessor mit einer Taktfrequenz von 10 MHz, 1 MB Hauptspeicher, 20 MB Festplatte, 3 1/2-Zoll Diskettenlaufwerk für 720 KB und 1,44 MB-Disketten und mit 12 Zoll IBM-Farbmonitor wurde ab 1989 im Steuerberatungsbüro eingesetzt. Kaufpreis damals rund 6.000 DM.




 
 

IBM hat sich zu einem der führenden Unternehmen für Hardware, Software und sonstigen Dienstleistungen der IT-Branche entwickelt. Im Jahr 2006 beschäftigte der IBM Konzern weltweit mehr als 350.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 90 Mrd. US-Dollar.




 

Maschinendaten:
Bezeichnung:
IBM Standard AA (Modell 12)
Technik: Elektrisch angetriebene Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung
Erscheinungsjahr: 1955
Hersteller: IBM Deutschland - Internationale Büro Maschinen Gesellschaft m.b.H - Stuttgart/Sindelfingen
Konstrukteur:
Seriennummer: 724-12-01698


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Quellen: Haus zur Geschichte der IBM Datenverarbeitung (IBM-Museum), Sindelfingen, 2007; IBM Corportation, www.ibm.com 2007; IBM, www.wikipedia.de 2007

(113SX00037-0507-07.06.2007-0707-0410)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1013-3-10521)