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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK" |
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Columbia
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Eintastermaschine aus der Anfangszeit der Schreibmaschine.
Erscheinungsjahr: 1885
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Die "Columbia", genannt auch "Columbia Index", zählt zu den frühen Eintastermaschinen. Erfunden von dem Uhrmacher, Rechtsanwalt und Schreibmaschinen-Konstrukteur Charles Spiro, der insbesondere durch die "Bar-Lock" bekannt wurde, wurde sie ab 1885 von der Columbia Typewriter Manufacturing Company in New York gebaut.
Die Maschine hatte ein aufrecht stehendes Typenrad mit einem Einstellgriff. Das Typenrad war über ein Zahnrad mit einem Zeiger verbunden, der auf einem Zifferblatt das eingestellte Zeichen anzeigte. Durch Drehen des Griffes wurde das Typenrad so weit gedreht, bis der Zeiger auf dem Zifferblatt auf das gewünschte Zeichen deutete. Dann wurde der Griff niedergedrückt, wodurch das Typenrad im Oberaufschlag auf die Walze geschlagen wurde und das gewähle Zeichen zum Abdruck gelangte. Gleichzeitig wurde der Wagen nach links befördert. Links unterhalb des Zifferblatts befand sich als einzige Taste die Leertaste, die auch zum manuellen Verschieben des Wagens betätigt werden mußte.
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Eine Zeilenschaltung hatte die "Columbia" nicht; wenn eine Zeile beschrieben war, mußte die neue Zeile durch Weiterdrehen der Walze eingestellt werden.
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Die Einfärbung der Typen erfolgte bei der "Columbia" mit einer kleinen, mit einem mit Farbe getränkten Kissen versehenen Scheibe, die unterhalb des Typenrads vor dem Aufschlagpunkt angebracht war und die Typen beim Drehen des Typenrads einfärbte. Bei jedem Niederdrücken des Handgriffes schwang die Farbscheibe zur Seite und gab den Weg zum Aufschlagpunkt frei.
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Während das ursprüngliche Modell der "Columbia" nur für Großbuchstaben vorgesehen war, konnten mit dem hier vorgestellten zweiten Modell auch Kleinbuchstaben geschrieben werden. Die Großbuchstaben wurden dabei auf dem Zifferblatt von dem großen Zeiger, die Kleinbuchstaben von dem kleinen Zeiger angezeigt.
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Abbildung unten: Patentzeichnung zur "Columbia" (Modell 1):
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Eine Eigenschaft der "Columbia" ist besonders erwähnenswert: Obwohl die "Columbia" weltweit zu den ersten Schreibmaschinen gehörte, war sie bereits mit einer Vorrichtung zum Schreiben in Proportionalschrift ausgestattet. Jedes Zeichen nahm auf dem Papier dadurch nur die Breite ein, die es tatsächlich benötigte. Dies geschah dadurch, daß bei schmäleren Schriftzeichen, wie z.B. "i", der Wagen automatisch weniger weitergeschoben wurde als bei breiteren Zeichen, z.B. "m". Die Schreibweise in Proportionalschrift war platzsparend und sorgte außerdem für ein besonders gleichmäßiges und schönes Schriftbild. Üblicherweise war bei klassischen Schreibmaschinen lediglich ein Schreiben in nicht-proportionaler Schrift möglich; erst mit modernen elektrischen Schreibmaschinen, die annähernd 100 Jahre nach dem Erscheinen der "Columbia" herauskamen, konnte man wieder in Proportionalschrift schreiben.
Die "Columbia" wurde in den USA für 25 Dollar angeboten. Nur wenige Maschinen sind heute noch erhalten.
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Columbia (ab 1885) |
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Maschinendaten: Bezeichnung: Columbia Technik: Eintastermaschine mit Typenrad, Oberaufschlag Besonderheiten: Proportionalschrift Erscheinungsjahr: 1885 Hersteller: Columbia Typewriter Mfg. Co., New York, USA Konstrukteur: Charles Spiro Seriennummer: 1292
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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; T Adler, The Writing Machine, Georg Allen & Unwin Ltd., London 1973; Russo, Mechanical Typewriters, Schiffer Publishing Ltd., Atglen, PA 2002
(147S704565-0909-08.10.2009-1009-1109-0916)
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- Sammlung Arnold Betzwieser -
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(1013-2-7696)
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