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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK" |
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Cardinal
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Deutsche Typenhebelmaschine, die sich am Markt nicht durchsetzen konnte.
Erscheinungsjahr: 1923
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Die "Cardinal" zählt zu den selteneren deutschen Standardmaschinen. Mit ihrer Bezeichnung sollte die Exclusivität der Maschine zum Ausdruck gebracht werden (lat. "cardinalis" für "im Angelpunkt stehend"). Konstrunkteur der Maschine war Alfred Wallenstein. Ursprünglich sollte die "Cardinal" von den Excelsior Fahrradwerken in Brandenburg gebaut werden, wurde dann aber schließlich von der "Uhrenfabrik vorm. L. Furtwängler Söhne AG", die wegen des Rückgangs des Uhrenabsatzes einen weiteren Geschäftszweig suchte, in Furtwangen in Baden hergestellt.
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Die Vorderaufschlagmaschine hatte eine vierreihige Tastatur mit 42 Tasten, mit denen 84 verschiedene Schriftzeichen geschrieben werden konnten (einfache Umschaltung).
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Die "Cardinal" war mit mehreren Besonderheiten ausgestattet. Statt eines üblichen Segments mit Schlitzen hatte sie Typenhebel mit Kugellagern. Außerdem besaß die Maschine eine leicht gängige Segmentumschaltung (zum Schreiben der Großbuchstaben wurde der Typenkorb angehoben). Die Konstruktion ähnelte somit der "L.C. Smith & Bros." und der "Titania". Auch die französiche "Japy 3" hatte eine vergleichbare Ausstattung.
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Ein besonderes Merkmal der "Cardinal" war, daß sie kein Wagenzugband hatte. Die Fortbewegung des Wagens erfolgte statt dessen durch Zahnräder.
Die Maschine war sehr wartungsfreundlich, da ihre Elemente in Gruppen zusammengefaßt waren, die ohne weitere Zerlegung entnommen werden konnten.
Die "Cardinal" wurde nur kurze Zeit produziert und ist über Deutschland hinaus nicht bekannt geworden. Sie wurde für den damals für Standardmaschinen üblichen Preis von 420 Mark verkauft und kam wohl wegen ihrer komfortabelen Ausstattung in der Herstellung zu teuer.
Abbildung unten: Werbeanzeige aus dem Jahr 1924.
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Die Uhrenfabrik vorm. L. Furtwängler Söhne AG, die 1836 von Lorenz Furtwängler gegründet worden war, hatte sich als Hersteller von hochwertigen Qualitätsuhren einen Namen gemacht. Die Söhne des Gründers, Theophil, Hektor, Oskar und Adolf Furtwängler, allesamt Uhrmacher, hatten die Gesellschaft weitergeführt. Ab Beginn des ersten Weltkriegs geriet die Gesellschaft immer mehr in finanzielle Schwierigkeiten, da die hergestellten hochwertigen Uhren sich gegen Billigprodukte nicht mehr behaupten konnten. Auch die zusätzlich aufgenommene, letztlich fehlgeschlagene Produktion von Schreibmaschinen konnte den Niedergang des Unternehmens nicht verhindern. Im Jahr der Weltwirtschaftskrise 1929 ging die Gesellschaft in Konkurs.
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Cardinal (ab 1923) |
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Seitenansicht |
Seitenansicht |
Rückseite, zugbandloses Schaltwerk |
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Maschinendaten: Bezeichnung: Cardinal Technik: Typenhebelmaschine mit Vorderaufschlag und einfacher Umschaltung Besonderheiten: Zugbandloses Schaltwerk Erscheinungsjahr: 1923 Hersteller: Uhrenfabrik vorm. L. Furtwängler Söhne AG, Furtwangen i. Baden Konstrukteur: Alfred Wallenstein Seriennummer: 792
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Quellen: Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; Handbuch der Büro-Maschinen, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin 1928; Hendriks, www.uhrenreparatur.net 2006
(127(070)SX00376-0706-30.06.2006-0307 -V00303 / 127A(070A)SX00211-1007-03.11.2007-1107-0112)
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- Sammlung Arnold Betzwieser -
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(1013-2-8333)
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