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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Siemens T 68

Fernschreibmaschine
der Nachkriegszeit.

Erscheinungsjahr: 1951

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Siemens T 68 (ab 1951)   Nächste Maschine>
     



 

Zu einer speziellen Art der Schreibmaschine gehört die hier vorgestellte Fernschreibmaschine "Siemens T 68", die ab 1951 von Siemens & Halske (Sitz München und Berlin) hergestellt wurde. Mit dem "Fernschreiber" war über eine (Fernsprech-)Leitung die direkte Übermittlung des geschriebenen Textes vom sendenden Gerät auf ein entfernt stehendes Empfangsgerät möglich.


Das Eingeben des Textes erfolgte wie bei einer "normalen" Schreibmaschine mittels einer vierreihigen Tastatur. Jedoch wurde beim Tastenanschlag kein Papierblatt beschrieben, sondern es wurden Löcher in einen Papierstreifen gestanzt. Der so gelochte Streifen durchlief daraufhin eine elektrische Vorrichtung, die die in Anzahl und Anordnung verschiedenen Löcher in dementsprechend unterschiedliche Stromstöße verwandelte, die über das öffentliche Netz oder auch über eine Direktverbindung gesendet wurden. Die Deutsche Post errichtete in Deutschland ein spezielles Fernschreibnetz mit Knotenämtern und Vermittlungsämtern zur Übermittlung von Fernschreiben innerhalb Deutschlands und ins Ausland. Zur Übermittlung über das öffentliche Netz wurde der Empfänger zunächst mit einer Wählscheibe angewählt. Nach erfolgreicher Verbindung erfolgte die Übermittlung. Der Fernschreiber des Empfängers nahm die Stromstöße auf und gab sie, in maschinenschriftlichen "Klartext" umgesetzt, wieder. Beim Empfang wurde der Text mit einem Typenrad, das mit Farbröllchen eingefärbt wurde, auf den Papierstreifen gedruckt.


Der Aufbau der Tastatur des "Siemens T 68"-Fernschreibers entsprach weitgehend einer vierreihigen Universaltastatur einer Schreibmaschine. Zusätzlich befanden sich links des Tastenfeldes vier Bedientasten, und zwar je eine Taste für Anruf- und Schlußzeichengabe, eine Taste "Dauer" zum Senden eines beliebigen Zeichens im Dauerdurchlauf und eine Taste "Hier ist" zur Auslösung des eigenen Namensgebers.




 



 

Zur Umschaltung von Buchstaben auf Ziffern befand sich in der unteren Tastaturzeile links die Taste "Zi" und rechts die Taste "Bu". Außerdem gab es die Funktion "Werda" zum Auslösen des Namengebers am entfernten Gerät (Taste "Zi" + "D"), sowie die Funktion "Klingeln" (Taste "Zi" + "J"). Die Taste "WR" bewirkte den Wagenrücklauf, die Taste "ZL" einen Zeilenvorschub. Eine Umschaltung Groß-/Kleinbuchstaben gab es nicht, da nur Großbuchstaben geschrieben bzw. übertragen wurden.


Der Vorteil des Fernschreibverfahrens lag in der damaligen Zeit, als es weder Telefax noch eine elektronische Datenübermittlung gab, darin, daß dem Empfänger die gesendete Mitteilung sofort in schriftlicher Form vorlag.


Der "Siemens T 68" war in den 1950er und 1960er Jahren, als ein eigener Telefonanschluß die Ausnahme war, die Standardmaschine im Telegrammdienst der Deutschen Bundespost. An jeder Poststation oder auch telefonisch konnte ein Telegramm "aufgegeben" werden, das unverzüglich mittels Fernschreiber an die Poststation des Empfängers übermittelt wurde. An der Empfangsstation wurde der mit dem empfangenen Text in Klarschrift bedruckte Papierstreifen auf ein Telegrammformular geklebt und dem Empfänger per Boten schnellstmöglich zugestellt.


Die Arbeitsweise des Fernschreibers verursachte ein rhythmisches Ticken, was zu der heute noch benutzten Redewendung führte, "eine Meldung läuft über den Ticker".




Abbildung unten: Fernschreibnetz der Deutschen Post in den 1950er Jahren.




 



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Siemens Fernschreiber 68d
Technik: Streifenschreiber
Besonderheiten: Fernschreibmaschine
Erscheinungsjahr: 1951
Hersteller: Siemens & Halske AG, München u. Berlin
Konstrukteur:
Seriennummer: D 903836




 
 

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Quellen: Ulbrich, Kleine Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine, Fachbuchverlag GmbH Leipzig 1953; Internetseite www. teleprinter.net 2009. Mit Dank an Franz Harder, Mering

(151SX00080-0909-05.04.2010-0410-0912)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1113-1-9626)