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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Hall 1 (Modell New York)

Erste amerikanische Eintastermaschine,
mit Zeiger, quadratischem Zeichenfeld
und Typenplatte.

Erscheinungsjahr: 1881
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Hall 1 (ab 1881)   Nächste Maschine>
     



 

Benannt war die "Hall" nach dem Ingenieur Thomas Hall aus Brooklyn, dem Konstrukteur der Maschine. Schon im Jahr 1867 hatte er das erste Modell erstellt. Thomas Hall verkaufte die Patente dann an die "National Typewriter Co." in New York, die die Maschine herstellte und im Jahr 1881 auf den Markt brachte.




 

Die "Hall" war die erste amerikanische Eintastermaschine. Kennzeichnend für die Maschine war das quadratische Zeichenfeld, bestehend aus einer Metallplatte mit 9 Reihen mit jeweils 9 Löchern, auf deren Boden jeweils ein Zeichen zu sehen war (Abbildung rechts).




 
 

Unter dem Zeichenfeld befand sich eine ebenfalls quadratische elastische Typenplatte, ähnlich einem Gummistempel, worauf sich, entsprechend dem Zeichenfeld, 81 Typen befanden, die auf einem Farbkissen ruhten. Die Typenplatte konnte leicht ausgewechselt werden, was den Einsatz von verschiedenen Schriften erlaubte.

(Abbildung unten: Einstellmechanismus, Typenplatte, Farbkissen.)




 



 

Vor dem Zeichenfeld war ein beweglicher, mit einem Stift versehener Zeiger angebracht, der mit der Typenplatte verbunden war.




 

Der Zeiger wurde mit der Hand zum gewünschten Zeichen geführt und der Stift in das entsprechende Loch gesetzt. Dadurch wurde das entsprechende Zeichen der Typenplatte in die Druckposition gebracht und fixiert.




 
 

Beim Niederdrücken des Zeigers erfolgte durch eine Öffnung im Farbkissen und im Boden des Druckmechanismus der Abdruck des gewählten Schriftzeichens auf dem Papier. Gleichzeitig wurde der Druckmechanismus um eine Zeichenbreite nach rechts gerückt.




 
 

Rechts des Zeichenfeldes befand sich die Leertaste, die mit dem kleinen Finger der rechten Hand bedient wurde. Rechtshänder benötigten somit zum Schreiben mit der "Hall" nur eine Hand.




 
 

Der Abdruck des Schriftzeichens erfolgte nicht, wie bei anderen Maschinen meist üblich, auf der Gummiwalze, sondern - im "Oberaufschlag" - auf einem im Anschluß an die Walze befindlichen schmalen Metallsteg.




 
 

Die "Hall" wurde in den USA für 40 Dollar (später für 30 Dollar) verkauft. Sie war dort insbesondere wegen ihres günstigen Preises, ihrer geringen Ausmaße und ihres Gewichts von nur 3,5 kg sehr beliebt und wurde hauptsächlich von Privatpersonen und Kleinbetrieben, die keinen großen Schriftverkehr zu erledigen hatten, benutzt. In Deutschland, wo sie 150 Mark kostete, hat sie dagegen keine größere Bedeutung erlangt.

Als Büroschreibmaschine war die "Hall" wegen ihrer zu umständlichen Handhabung und der dadurch zu geringen Schreibgeschwindigkeit weniger geeignet.




 



 

Die hier vorgestellte "Hall 1" - erkennbar an der Aufschrift "New York" auf der vernickelten Wagenplatte - wurde in England genutzt, wie auch an ihrer Typenplatte ersichtlich ist. Diese enthält das Zeichen "£" (für engl. Pfund), während das Zeichen "$" für den amerikanischen Dollar nicht vorhanden ist.




 
 

Der Käufer dieser Maschine hatte gleich vier zusätzliche Typenplatten mit erworben, um zwischen insgesamt fünf verschiedenen Schriftarten wählen zu können (vgl. Abbildung rechts).




 
 

Die "Hall 1" (New York) wurde nach einem Patent aus dem Jahre 1881 bis 1883 gebaut, dann folgte Modell "Salem". Als dritte Maschine kam schließlich, basierend auf einem neuen Patent aus dem Jahr 1886, ab 1889 Modell "Boston" auf den Markt. Als verbesserte Ausführung des dritten Modells erschien im Jahr 1893 zuletzt noch eine "Improved Hall". Die Maschine wurde bis um 1900 hergestellt.




 
Hall 1 (ab 1881)    
     



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Hall 1 (Modell New York)
Technik: Eintastermaschine mit Typenplatte, Oberaufschlag
Erscheinungsjahr: 1881
Hersteller: Hall Type-Writer Co., New York, USA
Konstrukteur: Thomas Hall
Seriennummer: 1853




 
 

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Weitere Maschinen der "Hall Type-Writer Co.":
Hall 3 (Modell Boston)
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Quellen: Burghagen, Die Schreibmaschine, Verlag der Handels-Akademie, Hamburg 1898; Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Johannes Meyer, Pappenheim, 5. Aufl. 1934; Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro, Merkur-Verlag, Rinteln 1979; Russo, Mechanical Typewriters, Schiffer Publishing Ltd., Atglen, PA 2002; Early Office Museum, www.officemuseum.com 2008

(137S601378-0808-07.09.2008-0908-1111-0916)




 

- Sammlung Arnold Betzwieser -




 

(1013-1-6674)