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KLEINE AUSSTELLUNG "HISTORISCHE BÜROTECHNIK"

Walther RMK

Sprossenradrechenmaschine,
hergestellt von der Waffenfabrik
Carl Walther in Zella-Mehlis in Thüringen.

Erscheinungsjahr: 1931
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In 1886 gründete Carl Walther (1858-1915) in Zella-Mehlis in Thüringen eine Büchsenmacherei, in der, anfangs mit nur wenigen Mitarbeitern, zunächst Sport- und Jagdwaffen gebaut wurden. Sein Sohn Fritz Walther entwickelte dann 1907 die berühmte "Walther" Selbstladepistole. Während des ersten Weltkriegs wuchs das Unternehmen durch Heeresaufträge zu einem Betrieb mit 500 Beschäftigten an.

Als nach dem verlorenen Krieg durch den "Versailler Vertrag" von 1919 die Waffenproduktion in Deutschland verboten bzw. stark eingeschränkt wurde, begann Walther im Jahr 1924 mit der Herstellung von Sprossenrad-Rechenmaschinen, bei deren Produktion Präzision und Zuverlässigkeit ebenso gefragt ist wie bei den zuvor hergestellten Schußwaffen. 15 Jahre später wurden von Walther bereits 16 verschiedene Rechenmaschinenmodelle hergestellt.

Nachdem Walther in 1926 Produktionsrechte für Rechenmaschinen von den "Mercedes-Büromaschinen-Werken" in Zella-Mehlis erworben hatte, stellte Walther auch für Mercedes Rechenmaschinen her, die dann von Mercedes unter der Bezeichnung "Melitta" verkauft wurden.


Abbildung unten: Walther-Werke in Zella-Mehlis in Thüringen um 1933




 



 

Nachdem die Walther-Werke in Zella-Mehlis im zweiten Weltkrieg zerstört worden waren, wurde das Unternehmen in 1945-1947 in Westdeutschland mit zwei Produktionsstätten in Heidenheim und Gerstetten wieder aufgebaut. Ab 1948 baute Walther in Niederstotzingen Sprossenradmaschinen.




 

Im Jahr 1953 wurden die Werke in Gerstetten und Niederstotzingen zusammengefasst und die "Walther Büromaschinen-GmbH" gebildet (Abbildung rechts: Werksgebäude). Damit wurde das Unternehmen aufgespalten in eine Waffen- und eine reine Bürotechniksparte, die später u.a. auch die weltweit bekannten und zuverlässigen elektrischen "Walther"-Rechenmaschinen produzierte.




 
 

Da mit den aus dem Ausland kommenden billigeren Produkten nicht mehr konkurriert werden konnte, ging die "Walther Büromaschinen-GmbH" im Jahr 1974 in Konkurs. Das Werk wurde dann Ende 1978 als "Walther Electronic AG" weitergeführt, die Mitte der 80er Jahre ebenfalls in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, zunächst als "Walther Data GmbH & Co. KG" überlebte, die insbesondere spezielle Dokumentbearbeitungssysteme für den internationalen Markt entwickelte, dann jedoch in 2014 ebenfalls Insolvenz anmelden musste.

Von der Waffenfabrik "Walther" werden noch heute Schießwaffen wie die bekannten Walther-Pistolen hergestellt.




 
Walther RMK    
     



 

Maschinendaten:
Bezeichnung: Walther RMK
Technik: Sprossenradrechenmaschine
Kapazität: (Stellen Einstellwerk/Zählwerk/Resultatwerk) 10 x 8 x 13
Erscheinungsjahr: 1931 (bis 1936)
Hersteller: Carl Walther -Abt. Rechenmaschinen- Zella-Mehlis in Thüringen
Seriennummer: 16099

>Eintrag im Rechnerlexikon<


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Quellen: Sigg: Walther - Die Firma und die Rechner, http://www.rechenkasten.de/Walther/index.xml 2017; Reese, Neue Blicke auf alte Maschinen, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2002

(006RX00111-0105-15.02.2005-0205-0822)




 

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